Die Löherstraße, kurze Straße mit Geschichte (n)

Fulda Löherstraße VIA REGIA Kulturroute des Europarates  
Kurze Straße mit langer Geschichte


VIA REGIA


Die Löherstraße gehörte im Mittelalter zum Vorstadtbezirk, und verdankt ihren Namen den einst hier angesiedelten Loh- und Weißgerbern.

( Meisterbrief Köhler und Wanderbuch )



( Reisepass / Gerber- und Färberhäuser )


Von jeher waren auf der Löherstraße viele Kaufleute, Krieger und Pilger unterwegs. Denn sie war Teil der Kulturroute „VIA REGIA“. Die prägende Ost-West-Verbindung von Kiew nach Santiago de Compostela sorgte auf 4.500 Kilometern für den Austausch von Waren und Verbreitung von Nachrichten, Ideen und Sprachen. 

( der Künstler Leszek Surski malte den Verlauf der VIA REGIA )

Im 19. Jahrhundert ging von dort ein wichtiger Impuls für die Industrialisierung in Fulda aus. Die Industrie benötigte bald größere Flächen und entwickelte sich außerhalb der Stadt. Händler, Handwerker und Gastronomiebetriebe beleben bis heute das Straßenbild.

( Löherstraße zu einer Zeit in der der Fußgänger gefahrlos auf der Straße laufen konnten )

( Löherstraße im Wandel der Zeit um 1900 )

( Kirchentag 1955 & unser Kulturstraßenfest, Löherstraße 2012 )

Nach der politischen Wende initiierte der Europarat das Netzwerk der „VIA REGIA“, das den Wert der Kulturroute als Symbol des vereinigten Europa unterstreicht. 2009 wurde die Löherstraße als erste im Großraum Fulda als Teil der „ VIA REGIA“ zertifiziert.

( Beitrittsurkunde,Enthüllung des Straßenschildes, Straßenschild mit Untertitel VIA REGIA )

Sehenswert sind u.a.: Das barocke Heilig-Geist-Hospital mit der Pfarrkirche zum Heiligen Geist (erbaut 1727), wurde unterschiedlich genutzt. In dem Hospital sollten nicht nur „unheilbar Kranke und Arbeitsunfähige“ aufgenommen werden. Auch ein „Arbeitshaus“ und „Zuchthaus“ waren dort untergebracht.

( Heilig Geist Kirche )
 
( Heilig Geist Hospital )

Ein Waisenhaus wurde unter dem letzten Fürstbischof Adalbert von Harstall 1789 im 
Haus Nr.17 eingerichtet und existierte bis 1840.

( Waisenhaus alt / neu )

Im Haus 23-25 befand sich das Gasthaus „Zum Schwanen“ in dem Jean Baptiste Oswald eine Posthalterei betrieb, und auf dem Weg von Frankfurt nach Leipzig übernachtete wiederholt
Johann Wolfgang von Goethe, hier entstanden drei Gedichte aus der Sammlung 
„Westöstlicher Diwan“.

( Haus 23-25 )

Die Seitenwagen – Weltmeister 1955 Willi Faust und Karl Remmert schraubten an ihren Maschinen bei Mechanikermeister August Schüler im Haus 26.

( Faust und Remmert i. Beiwagen )

An der Ecke zur Gambettagasse erinnert eine von Rudi Neuland geschaffene Skulptur an jene Lohgerber Tochter Merga Bien welche in dem Haus Nr. 19 lebte und 
der „Hexenverfolgung“ im Hochstift Fulda zum Opfer fiel.

( Ecke Gambetta, Der Künstler Rudi Neuland bei der Aufstellung der Skulptur Merga Bein,Skulptur Merga Bien, ehemaliges Wohnhaus der Gerbertochter Merga Bien )

Die zeitgenössischen Bilder an den unterschiedlichen Häuser-Fassaden wurden von Künstler
Leszek Skurski gemalt und zeigen Frauenporträts: Widerstandskämpferin Sophie Scholl (Nr. 13), 
Amelia Earhart die als erste Pilotin 1932 den Atlantik überquerte (Nr. 22), Physik Nobelpreisträgerin Marie Curie (Nr. 24), und eine Chinesin die stellvertretend für das Leid aller namenlosen Frauen steht, die in den Geschichtsbüchern vergessen wurden (Nr. 8).

( Sophie Scholl (Nr. 13), Amelia Earhart (Nr. 22), Marie Curie (Nr. 24), Namenlosen Frauen (Nr. 8)


Die Löherstraße ist reich an Geschichte und Geschichten. Ein interessanter Branchenmix von 
kleinen Geschäften, Kaffee und Kneipe laden zum Verweilen ein.





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Kulturroute des Europarates

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